Vom Tellerwäscher zum Millionär – Wie Bitcoin Leben verändert
Kryptowährungen wie Bitcoin haben in den letzten Jahren für viel Aufsehen gesorgt. Immer mehr Menschen investieren in digitale Währungen in der Hoffnung, damit schnell reich zu werden. Bitcoin ist dabei die bekannteste und wertvollste Kryptowährung. Seit der Einführung im Jahr 2009 hat sich der Kurs explosionsartig entwickelt. Wer damals nur wenige Tausend Euro investiert hatte, konnte zum Höhepunkt Milliardär werden. Solche spektakulären Erfolgsgeschichten fachen den Hype um Bitcoin weiter an. Doch ist es wirklich so einfach, als Otto Normalverbraucher mit Bitcoin zum Millionär zu werden?
Die Goldgräberstimmung
Als Bitcoin 2009 an den Start ging, war das Konzept einer digitalen Währung noch völlig neu. Nur wenige Technologie-Enthusiasten und IT-Experten befassten sich damals mit der ominösen Cyber-Devise. In den folgenden Jahren stieg die Nachfrage nach Bitcoin jedoch rasant an. Immer mehr Anleger sprangen auf den Zug auf und investierten ihr Geld in die vermeintliche Währung der Zukunft.
Die Ablösung des etablierten Finanzsystems durch Bitcoin wurde prophezeit. Libertäre träumten von totaler finanzieller Freiheit und Unabhängigkeit vom Staat. Bitcoin versprach, die Welt zu verändern und jedem die Chance auf schnellen Reichtum zu geben. Eine regelrechte Goldgräberstimmung machte sich breit.
Diese Euphorie spiegelt sich auch im Bitcoin-Kurs wider. Wer im Jahr 2010 Bitcoins für rund 10 Cent das Stück auf Plattformen wie Immediate Evex Ai kaufte und bis zum Allzeithoch 2017 hielt, konnte aus 10.000 Euro rund 75 Millionen Euro machen. Solche Renditen schienen den Bitcoin-Jüngern recht zu geben. Die digitale Währung wurde immer mehr zum Spekulationsobjekt. Auch die Medien sprangen auf und schürten die Goldgräberstimmung mit reißerischen Schlagzeilen über neue Bitcoin-Millionäre.
Vom Nerd zum Millionär
Besonders faszinierend für viele Kleinanleger waren die Geschichten der Bitcoin-Pioniere, die quasi über Nacht zu Millionären wurden.
Erik Finman beispielsweise investierte im Alter von 12 Jahren 1000 Dollar geschenktes Konfirmationsgeld in Bitcoin, als ein Bitcoin noch rund 12 Dollar wert war. Statt das Geld für ein neues Fahrrad auszugeben, wie seine Eltern es vorgeschlagen hatten, kaufte Erik für die 1000 Dollar etwa 100 Bitcoins.
Fünf Jahre später, während des Bitcoin-Hypes 2017, waren diese 100 Bitcoins plötzlich 2 Millionen Dollar wert. Der Schüler wurde über Nacht zum Multimillionär. Für die Medien war Erik Finman natürlich ein gefundenes Fressen. Hier war der lebende Beweis, dass jeder vom Bitcoin-Hype profitieren und zum Millionär werden kann.
Solche Geschichten befeuerten den Bitcoin-Boom und verstärkten die Hoffnungen vieler Kleinanleger, dass auch sie noch auf den fahrenden Zug aufspringen und ihr Glück machen könnten. Schließlich waren diese Bitcoin-Millionäre auch nur ganz normale Leute wie Du und Ich. Wenn dieser Nerd-Schüler und andere IT-Freaks es schaffen konnten, warum sollten dann nicht auch Otto Normalverbraucher reich werden mit der neuen Internet-Währung?
Vom Millionär zum Pleitegeier
Doch was in den Medien gerne verschwiegen wurde: Für jeden Bitcoin-Millionär gab es Tausende enttäuschte Kleinanleger, die viel Geld verloren hatten. Denn wer nicht zum richtigen Zeitpunkt verkaufte, konnte schnell alles wieder verlieren.
So geschehen bei Erik Finman. Obwohl er 2017 Bitcoin-Millionär geworden war, hielt er einen Großteil seiner Coins und setzte darauf, dass der Kurs weiter steigen würde. Doch nach dem Allzeithoch fiel der Bitcoin-Kurs rapide ab und Finmans Millionen schmolzen wie Schnee in der Sonne. Statt rechtzeitig Gewinne mitzunehmen und in stabile Anlagen umzuschichten, verspekulierte sich der junge Millionär.
Auch andere Bitcoin-Pioniere erging es ähnlich. Sie wurden zwar durch rechtzeitigen Verkauf vorübergehend reich, verloren dann aber durch Missmanagement oder erneute Investitionen in Kryptowährungen ihr Vermögen wieder.
Die Medien erzählen natürlich gerne die spektakulären Aufstiegsgeschichten, aber nicht den Totalabsturz danach. Denn diese zeigen: Schneller Reichtum durch Bitcoin ist meist nur ein Strohfeuer. Ohne finanzielle Bildung und langfristige Strategie ist dieser Reichtum nicht von Dauer.
Von der Gier zur Ernüchterung
Der Bitcoin-Hype 2017 zeigte deutlich: Viele Kleinanleger ließen sich von der Goldgräberstimmung anstecken und investierten aus reiner Profitgier. Als der Kurs explodierte, warfen auch viele Privatanleger ohne jegliche Erfahrung mit Kryptowährungen ihr Geld in den Ring in der Hoffnung, ohne Mühe vom Bitcoin-Boom zu profitieren.
Doch der Kurssturz 2018 war für viele ein böses Erwachen. Diejenigen, die naiv auf schnelle Gewinne gehofft und ihr Erspartes in Bitcoin gesteckt hatten, mussten nun zusehen, wie ihr Geld dahinschmolz. Manche verloren ihr halbes Vermögen oder sogar Altersvorsorge durch unüberlegte Bitcoin-Spekulation.
Inzwischen ist die Euphorie größtenteils verflogen und der Bitcoin-Kurs immer noch weit vom Allzeithoch entfernt. Viele Kleinanleger sind ernüchtert und gebrannte Kinder. Der Bitcoin-Hype zeigte: Reichtum kommt nicht über Nacht. Eine riskante Geldanlage ist kein Ersatz für ein langfristiges Investitions- und Finanzkonzept.
Fazit
Die Geschichten der Bitcoin-Millionäre sind verführerisch. Doch der vermeintlich leichte Reichtum ist trügerisch. Für jeden, der zum richtigen Zeitpunkt kaufte und verkaufte, gibt es Unzählige, die ihr Erspartes in der Kryptowährung verloren.
Schneller Reichtum ist mit Bitcoin möglich, aber nicht garantiert. Ohne Investmentstrategie und Trading-Erfahrung ist das Risiko enorm hoch, alles wieder zu verlieren. Bitcoin eignet sich nur für erfahrene Anleger mit hoher Risikobereitschaft.
Für Otto Normalverbraucher ist die Gefahr groß, der Spekulation und Gier zu verfallen und in den Boom- und Bust-Zyklus der Kryptowährung hineingezogen zu werden. Langfristiger Vermögensaufbau funktioniert nur mit solider Finanzplanung, diversifizierten Anlagen und vor allem Geduld. Die Hoffnung, über Nacht vom Tellerwäscher zum Millionär zu werden, ist naiv und endet meist in Enttäuschung.
Die Technologie hinter Bitcoin
Auch wenn Bitcoin für viele vor allem ein Spekulationsobjekt ist, steckt dahinter eine revolutionäre Technologie: die Blockchain. Diese ermöglicht es,Transaktionen fälschungssicher und ohne Banken abzuwickeln.
Was ist Blockchain?
Vereinfacht ausgedrückt ist eine Blockchain eine dezentrale Datenbank, in der Transaktionen in Blöcken gespeichert werden. Jeder Block ist kryptografisch mit dem vorherigen verknüpft und bildet so eine kontinuierliche Kette.
Da die Blockchain auf vielen Rechnern in einem Peer-to-Peer-Netzwerk gespeichert wird, ist sie fälschungssicher. Denn um die Blockchain zu manipulieren, müsste man mehr als 50% der Rechner im Netzwerk kontrollieren.
Die Blockchain ist also eine Art öffentliches, fälschungssicheres Kontrollbuch, in dem jede Transaktion dokumentiert wird. Die Teilnehmer vertrauen nicht einer zentralen Instanz, sondern dem System. Dieses Vertrauen beruht auf kryptografischen Mechanismen und einem Konsens der Mehrheit der Teilnehmer.
Transaktion ohne Intermediär
In traditionellen Bezahlsystemen werden Transaktionen über Intermediäre wie Banken abgewickelt. Das kostet Gebühren und dauert oft Tage. In der Blockchain werden Transaktionen dagegen direkt von Teilnehmer zu Teilnehmer abgewickelt.
Dadurch entfallen Gebühren für Dritte wie Banken oder Kreditkartenfirmen. Außerdem geht eine Überweisung in der Blockchain oft innerhalb von Minuten, da keine manuelle Bearbeitung nötig ist.
Für Besitzer von Kryptowährungen bedeutet das: Man hat die volle Kontrolle über das eigene Geld und muss niemandem vertrauen. Es gibt kein Blockieren von Konten oder Transaktionen. Niemand kann einem die eigenen Coins einfach wegnehmen. Das Versprechen von finanzieller Freiheit und Unabhängigkeit scheint damit wahr geworden.
Innovation durch Blockchain
Auch über Kryptowährungen hinaus ermöglicht Blockchain-Technologie spannende Innovationen: Smart Contracts, dezentrale Apps, digitale Identitäten und vieles mehr. Unternehmen und Startups auf der ganzen Welt tüfteln an Blockchain-Anwendungen.
Auch etablierte Player wie Banken, Konzerne und Regierungen beschäftigen sich immer mehr mit der Blockchain-Technologie. Man erwartet, dass sie in Zukunft Einzug in viele Bereiche des täglichen Lebens halten wird. Die Blockchain hat also durchaus das Potenzial, ganze Industrien und die Gesellschaft zu verändern.
Schlussfolgerung
Auch wenn der Bitcoin-Hype viel heiße Luft produzierte, sollte man die revolutionäre Technologie dahinter nicht unterschätzen. Die Blockchain ermöglicht Transaktionen ohne intermediäre Institutionen und damit mehr Effizienz, Transparenz und Unabhängigkeit.
Zwar ist die Zukunft dieser Technologie schwer abzuschätzen, aber ihr disruptives Potenzial ist enorm. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Blockchain unser Finanzsystem, Unternehmen und Gesellschaft verändern wird. Sicher ist aber, dass diese bahnbrechende Innovation das Potenzial hat, die Welt zu verändern.